Page 6 - Stadtanzeiger 08.2015
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6 Nummer 8 Netzschkauer Stadtanzeiger Mittwoch, 26. August 2015 übergeben werden. Nachdem das Feuer im Keller gelöscht, alle Nach Meldung aus Lengenfeld vom verselbstständigten Wagen- Bewohner gerettet und das Haus rauchfrei ventiliert war, konnten konvoi trafen die Mitarbeiter des Bahnhofes Göltzschtalbrücke alle beteiligten Einsatzkräfte aufatmen – die Übung war erfolgreich Vorsichtsmaßnahmen und leiteten diesen auf das tote Gleis, das beendet. unter der Göltzschtalbrücke hindurchführt, um. Auf den einzelnen Die Kameradinnen und Kameraden der Gemeindefeuerwehr Zwischenstationen stellte man die Weichen ebenfalls auf Abzwei- Netzschkau zeigten bei dieser Übung, dass die Vielfalt der techni- gung, wodurch die Wagengruppe von der Hauptstrecke abgeleitet schen Möglichkeiten und das vorhandene einsatztaktische Wissen wurde. In Mylau schloss man die Schranken an der Albertistraße aller Ortswehren erfolgreich eingesetzt werden kann. Das Zusam- noch rechtzeitig, und auch am Übergang vor dem Markt war dafür menspiel zwischen den Ortswehren funktionierte reibungslos gesorgt, dass Verkehrsteilnehmer nicht in Gefahr gerieten. Die un- und den anwesenden Schaulustigen wurde eine solide und gut beschrankten Bahnübergänge ab Lengenfeld passierten die Wag- durchdachte Herangehensweise, welche in den wöchentlichen gongs mit ca. 80 km/h. Wie durch ein Wunder blieben die Wagen Ausbildungsdiensten geschult wird, präsentiert. Die Feuerwehr trotz hoher Geschwindigkeit und vieler Kurven auf den Gleisen Netzschkau zeigte, dass sie für alle Ernstfälle gewappnet und ein- und stürzten nicht um. satzbereit ist. Für das Wohl der Bürger unserer Stadt. Am Ende des Nebengleises, das Vielen Dank an alle Kameradinnen und Kameraden der Wehren aus vom Bahnhof Göltzschtalbrü- Netzschkau, Brockau und Lambzig und Danke an die Statisten aus cke durch diese führte, prallten der befreundeten Feuerwehr in Limbach. die Wagen auf einen Prellbock, Oliver Straub welcher der Wucht nicht stand- Feuerwehr Netzschkau hielt. Die Wagen stürzten den acht bis neun Meter hohen Ab- hang hinab und landeten im Grillabend in der Feuerwehr angrenzenden Wald- und Wie- sengrundstück. Dabei knickten Die Kameradinnen und Kameraden der Ortswehren Netzschkau, mehrere Bäume um bzw. wur- Lambzig und Brockau versammelten sich am Freitag, dem 24. Juli, den entwurzelt. Das Wagen- im Gerätehaus an der Elsterberger Straße. Doch an diesem Freitag knäuel bildete ein Bild der Ver- fand kein Ausbildungsdienst im herkömmlichen Sinne statt, son- wüstung. In Mylau hörte man dern es wurde die Kameradschaft gepflegt. Die Helferinnen und den Aufprall deutlich. Ineinan- Helfer nutzten den Abend für viele Gespräche und um auch den derverkeilt mussten sie mit Familienangehörigen einmal DANKE zu sagen. Schweißapparaten u. a. ge- trennt werden und waren un- Ein Bild der Verwüstung. brauchbar. Die Aufräumarbei- ten zogen sich über mehrere Tage hin, fanden jedoch ohne Verkehrsbeeinträchtigung ihren Ab- schluss. Der schellen Reaktion der Eisenbahner, gepaart mit einer gehörigen Portion Glück, das in den frühen Morgenstunden nur geringer Verkehr herrschte, war es zu verdanken, dass kein Perso- nenschaden eintrat. Alle Beteiligten fanden die Veranstaltung sehr gelungen, und da- her wird der Grillabend im nächsten Jahr in der Ortswehr Brockau stattfinden. Oliver Straub Feuerwehr Netzschkau Glück im Unglück an der Göltzschtalbrücke Bei Rangierarbeiten auf dem Bahnhof in Lengenfeld lösten sich am Dienstag, 21.09.1937, früh kurz nach 6.00 Uhr, neun Güterwagen Mit seinem Vater war der damals dreijährige Klaus Sußmann (1. v. r.) und setzen sich in Richtung Mylau in Bewegung. Es handelte sich Schaulustige am Unfallort. Zeitzeuge des Ereignisses. um fünf leere Packwagen, drei mit Steinen beladene Wagen sowie ein leerer offener Waggon. Die fast 13 km lange Strecke durch- Alle Fotos: Klaus Sußmann Quellen: „Reichenbacher Tageblatt“, Archiv Friedrich Machhold Lfld. fuhren dieselben in hohem Tempo in Richtung Mylau – Bahnhof Göltzschtalbrücke. Falk Naumann
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