Page 17 - Stadtanzeiger 05.2014
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Netzschkauer Stadtanzeiger Nummer 5 17 Mittwoch, 14. Mai 2014 2. Fahrzeugsätze Lebendige Geschichte in Reimersgrün - Kosten für die eingesetzten Fahrzeuge nach Kilometer 0,30 EUR/km – 2030 wird der Ort 800 Jahre alt Limbach, den 03.03.2014 Bernd Damisch Bürgermeister Hinweis nach § 4 Abs. 4 der SächsGemO Nach § 4 Abs. 4 Satz 1 der SächsGemO gelten Satzungen, die unter Verletzung von Verfahrens- und Formvorschriften der SächsGemO zustandegekommen sind, ein Jahr nach ihrer Bekanntmachung als von Anfang an gültig zustandegekommen. Am Freitag, dem 04.04.2014, trafen sich zwölf Einwohner aus Rei- mersgrün zum zweiten Diskussionsabend zur „Ortsgeschichte Rei- Dies gilt nicht, wenn mersgrün“. Eingeladen hatten Sven Kreher und Siegfried Töllner. 1. die Ausfertigung der Satzung nicht oder fehlerhaft erfolgt ist, Beide sind ehrenamtlich in der Gemeinde Limbach in Sachen His- 2. Vorschriften über die Öffentlichkeit der Sitzung, die Genehmi- torik tätig. Diesmal war Jörg Fischer aus Plauen dabei. Er ist Mitglied gung oder die Bekanntmachung der Satzung verletzt worden im Verein für vogtländische Geschichte, Volks- und Landeskunde sind, und ein profunder Kenner der Frühgeschichte unserer Region. Er 3. Der Bürgermeister dem Beschluss nach § 52 Abs. 2 Sächs- berichtete von seinen Nachforschungen im mittleren Vogtland GemO wegen Gesetzwidrigkeit widersprochen hat, und auch speziell zu Reimersgrün. Danach gilt es als historisch ge- 4. vor Ablauf der in § 4 Abs. 4 Satz 1 SächsGemO genannten Frist sichert, dass der Ort erstmalig im Jahr 1230 im „Urkundenbuch der a) die Rechtsaufsichtsbehörde den Beschluss beanstandet Vögte von Weida“ als Ramarsgrune erwähnt wurde. hat oder Nach dieser Erstnennung wäre Reimersgrün im Jahre 2030 dann b) die Verletzung der Verfahrens- und Formvorschrift gegen- 800 Jahre alt. Noch lange Zeit bis dahin wird mancher Leser die- über der Gemeinde unter Bezeichnung des Sachverhaltes, ser Zeilen sagen. Doch bis dahin würde auch noch so manches der die Verletzung begründen soll, schriftlich geltend ge- Wissen von Zeitzeugen der jüngeren Geschichte verloren gehen. macht worden ist. Dieses Wissen zusammen mit einem soliden historischen Abriss Ist eine Verletzung nach den Ziffern 3 oder 4 geltend gemacht wor- von Reimersgrün soll den Grundstock der „Lebendigen Dorfchro- den, so kann auch nach Ablauf der in § 4 Abs. 4 Satz 1 SächsGemO nik“ bilden. Darin waren sich die Teilnehmer der Diskussionsrun- genannten Frist jedermann diese Verletzung geltend machen. de am 04.04.2014 im Reimersgrüner Bürgerhaus schon mal einig. Limbach, den 03.03.2014 Viele Reimersgrüner schätzen die Wurzeln, die sie im Ort und ihrer Nachbarschaft haben. Dabei ist die eigene Familiengeschichte oft eng mit der Dorfgeschichte verwoben. So war z.B. der ehemalige Dorfgasthof ein wichtiger Mittelpunkt im dörflichen Leben, die Landwirtsfamilie Bauer wurde mit dem „Brakteadendoppelfund“ quasi zu Archäologen im Heimatdorf und die Familiengeschichte Bernd Damisch der Petzolds (von Wolfgang P.) lässt viele Rückschlüsse (z.B. durch Bürgermeister die Berufe der Familienmitglieder) auf das frühere dörfliche Leben zu. Es wird sicher interessant, dass Zeitzeugen von Geschichtsetap- Verwaltungsvermerk: pen aus eigener Sicht das dörfliche Leben von „damals“ beschrei- ben. Interessant auch für junge Leute, die nicht wissen können, wie Die Veröffentlichung der Brandverhütungsschaukostensatzung sich das Leben „damals“ gelebt hat. Und vielleicht für junge Leute der Gemeinde Limbach vom 27.02.2014 erfolgte im Amtsblatt ein Anstoß, auch selbst mal eine „Geschichte über die dörfliche „Netzschkauer Stadtanzeiger“ Nr. 5/2014, Erscheinungstag Mitt- Geschichte“ zu schreiben. woch, 14. Mai 2014. Historiker haben die Geschichte beschrieben – oft aber nicht selbst Limbach, den 14.05.2014 erlebt. Wer selbst etwas miterlebt hat (oder noch frühere Zeitzeu- gen persönlich gekannt hat) und darüber schreibt, der bringt „Le- ben in ein Buch“. Und so soll es ja sein: „Ein Blick ins Buch und zwei ins Leben ...“! Natürlich wird das Ganze erst „rund“ mit historischen Bildern. Geschichtsträchtige Fotos gibt es viele von Reimersgrün und seinen Bewohnern – diese in die Geschichten mit einzufügen Bernd Damisch Bürgermeister wird eine interessante Aufgabe. Schön dabei sind natürlich immer Vergleiche – wie war‘s früher und wie ist’s jetzt. Ein Beispiel dazu: Die wiesenseitige Scheunenauffahrt am Gehöft von Alfred Horl- beck (jetzt Fam. Zimmer, Dorfstr. 21) – „einst“ gemalt vom früheren Kantor Luther aus Netzschkau und „jetzt“ fotografiert Anfang April 2014.
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