Page 14 - Stadtanzeiger 09.2015
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14 Nummer 9 Netzschkauer Stadtanzeiger Samstag, 19. September 2015 Am 13. August 2015 wurde die Stadt „Pfiffikus“ vom Bürgermeis- chenbach nach Plauen. Dazu nutzte sie die Dienste der Vogt- ter der Gemeinde Limbach Herrn Damisch feierlich eingeweiht. ländischen Transportgesellschaft mittels Pferdefuhrwerken. Die Zusammen mit dem neu gewählten kleinen Bürgermeister Tim über Reichenbach – Mühlwand – Buchwald führende alte Post- durchtrennte er das Band und auch der Schlüssel für das Bürger- straße nach Plauen, mit erheblichen Beschwerlichkeiten und haus wurde überreicht. Danach nahmen die Kinder ihre Stadt in Steigungen, wurde umgangen und dafür die für den Bau der Besitz, um gemeinsam darin zu spielen. Göltzschtalbrücke angelegte Strecke vom Bahnhof Reichenbach Seit dem 27. April 2015 ist die AWO-Kita „Pfiffikus“ erstmalig zum über Mylau – Netzschkau bis Buchwald verlängert. Diese mit ge- „Haus der kleinen Forscher“ durch die gleichnamige Stiftung in ringeren Anstiegen verbundene Strecke übernahm zunehmend Leipzig zertifiziert worden. auch den anderen Verkehr (heute B 173). Der Besitzer von Schloss und Rittergut Netzschkau Johann Gottfried Opitz ließ zu beiden Seiten der neuen Straße den Waldbestand roden. Er verkaufte die Lauschgrün seit 145 Jahren Stämme für den Göltzschtalbrückenbau als Bau- und Rüstholz. selbstständige Gemeinde Die freien Waldflächen verkaufte er parzellenweise an Siedler. In- folge des Brückenbaues kam auch der aus Voigtshain bei Wurzen Blickt man vom Kuhbergturm nach Südosten, so kann man den stammende Gottfried Karl Lausch ins Vogtland. Zunächst lebte er wohl jüngsten Ort des Vogtlandes Lauschgrün sehen. Noch um in Mylau, wo er auch Emilie geb. Dürschmidt heiratete. Er war Lei- 1840 war die kleine Ortschaft von dichtem Wald bedeckt. Der Wald- ter einer Gruppe von Erdarbeitern als Schachtmeister beschäftigt. bestand reichte von Mühlwand bis Netzschkau und weiter bis zur Später gründete er ein Pferdefuhrwerkunternehmen, das Holz- Stoppbachmündung und zur Schwarzhammermühle. Mitte des transporte u. a. Baumaterialien für den Brückenbau tätigte. G. K. 17. Jh. lebten in diesen Wäldern noch Bären. Lausch erwarb als erster von J. G. Opitz ein größeres Grundstück Bedingt durch den Waldbesitz ließ der Netzschkauer Schlossherr und baute 1847 eine Scheune mit einer Wohnung darin und wurde Johann Gottfried Opitz in Richtung Buchwald für Förster und Wald- zum Gründer des Ortes Lauschgrün. 1849 schuf er sein Wohnhaus, aufseher das erste Häuschen errichten. Später gehörte dieses zu den heute noch vorhandenen „Gasthof goldener Pflug“ (vorher einem Bauerngut. Es hieß im Volksmund „Kommune Lauschgrün“. „Zum goldenen Pflug“) an der Plauenschen Straße, das später Er- Es wurde 1929 abgerissen und an seiner Stelle das Wohnhaus weitungsbauten zu einem Vierseitenhof erfuhr. An der Vorderseite Nr. 22 der Fam. Zimmermann gebaut. des Gasthofes befindet sich eine Gedenktafel mit der Inschrift: Foto Winfried Ludwig Gasthof goldener Pflug mit Tankstelle (rechts) Vor allem im Vogtland war es üblich, dass Ortsnamen entstanden, 1. Haus „Kommune Lauschgrün“ indem man dem Namen des Besitzers eines größeren Flurstückes Die Entstehung wie Entwicklung des Dorfes ist eng mit dem Bau Grundwörter wie -thal, -berg, -grün u. a. anhängte. So entstand der der Göltzsch- sowie Elstertalbrücke 1846 bis 1851 verbunden. Ortsnamen Lauschgrün nach dem ersten Besitzer von Grund und Da der Eisenbahnverkehr von Leipzig nach Reichenbach 1846 Boden und erstem Siedler. und der von Bayern nach Plauen 1848 anlief, schuf die sächsi- Die erste urkundliche Erwähnung des Ortsnamens enthält das sche Regierung Personenbeförderungsmöglichkeiten von Rei- Taufregister der Evangelischen Kirche Netzschkau mit der Eintra-
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