Page 3 - Stadtanzeiger 07.2015
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Netzschkauer Stadtanzeiger Nummer 7 3 Samstag, 18. Juli 2015 „Rathsstube“ in einem dem Schlossherrn gehörenden Gelände Diese Mehrfachnutzung dauerte bis zur Weihe der alten Schule bzw. in dessen „künftigen neuen Wirtshaus“ zur Nutzung. 1870. Dem Marktbrand fiel auch der Ratskeller zum Opfer. Das Das ab 1687 oft genannte „Rathaus“ nutzte die Stadtverwaltung mit der Industrialisierung verbundene Wachstum der Stadt ließ nur nebenbei. Bedingt durch die noch geringe Einwohnerzahl be- die weitere ehrenamtliche Tätigkeit der Bürgermeisterfunktion gnügte man sich mit angemieteten Räumen. nicht mehr zu. Die Einwohnerzahl im Jahr 1880 stieg auf ca.3800 1725 hatte der Stadtrat im späteren Hotel „Zum Löwen“, welches an. Deshalb mietete sich die Stadtverwaltung im rechten Teil des dem Schlossherrn gehörte, eine Stube. 1885 aus dem Umbau zweier Privathäuser entstandenen Traktes Der Bevölkerungszunahme trug der Schlossherr 1804 mit der Ein- des heutigen Rathauses ein. Das Gebäude mit Durchfahrt kaufte stellung des zweiten Lehrers an der Netzschkauer Schule Rech- die Stadt 1885 für 35,– TM vom Landwirt Christian Gottlieb Karl. nung. Dessen Dienstwohnung befand sich im „Ratskeller“. Sie Die erste Ratssitzung fand darin am 16. Januar 1885 im Ober- bestand aus Stube und Kammer. Die Stube diente zugleich dem geschoss statt. In seinen Ausführungen brachte Bürgermeister Stadtrat zur Abhaltung seiner wöchentlichen Sitzungen und Bü- Heinrich Haueisen zum Ausdruck. „Wir sind heute das erste Mal in rogeschäften. diesem Haus, obwohl wir die Räume davon schon seit mehreren Jahren inne hatten, es ist nun das selbstständige Heim der Stadt. F. Naumann Neuer Vorstand des Sächsischen Waldbesitzerverbandes e.V. Zur Jahreshauptversammlung des Sächsischen Waldbesitzer- verbandes e.V. im Juni wurde der neue Vorstand des Verban- des gewählt. Die Mitgliederversammlung des Sächsischen Waldbesitzerverban- des wählte nach vier Jahren turnusmäßig ihren neuen Vorstand. Zwölf Personen mit durchweg langjähriger forstpraktischer Erfah- rung in allen Bereichen der sächsischen Forstwirtschaft konnten für das bedeutende Ehrenamt gewonnen werden. Neben den bisherigen Vorstandsmitgliedern wurde Herr Prof. Dr. A. W. Bitter einstimmig als Vorstandsvorsitzender des Verbandes bestätigt. Der alte „Ratskeller“ am Markt. Stellvertretender Vorsitzender wurde Herr Benno von Römer. Das neue Gesicht im Vorstand ist Herr André Ransch, Geschäftsführer der FBG Brauna, der dem aus Altersgründen ausgeschiedenen Dr. Denie Gerold nachfolgt. Das Rathaus 1885. Vorstandsmitglieder des Sächsischen Waldbesitzerverbandes e. V.: Von links nach rechts: Sven Metzner, André Ransch, Dr. Maja Weiß, Heiko Lin- hart, Prof. Dr. A. W. Bitter (Vorsitzender), Günter Lempe, Rüdiger Häge, Reinhard Müller-Schönau, Benno von Römer (stellvertr. Vorsitzender), Johannes Ott, nicht im Bild: Angelika Janetz, Hubertus von Hertell. „Der typische Sächsische Privatwald ist mit einer durchschnittli- chen Betriebsgröße von ca. drei Hektar kleinstrukturiert. Eine große Vielfalt an Waldbewirtschaftungsformen stellt zum Teil hohe fach- liche Ansprüche an den Waldeigentümer. Neben einer effektiven politischen Interessenvertretung der Eigentümer sehe ich daher als zukünftige Aufgabenschwerpunkte auch die verstärkte Anspra- che und Mobilisierung von noch nicht organisierten Waldbesit- Das Rathaus 2010. zerfamilien sowie den Ausbau von zielorientierten Informations-,
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