Page 5 - Stadtanzeiger 11.2013
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Netzschkauer Stadtanzeiger Nummer 11 5 Mittwoch, 13. November 2013 Winterdienst 2013/2014 Dicht an der Grenze seines Hauses an der Elsterberger Straße ge- legen, zeigte dessen Besitzer Albert Petzold Mauerzüge eines ehe- Sehr geehrte Damen und Herren, maligen Dreiseitenhofes sowie die Spuren eines Grabens und eines zur Absicherung des Winterdienstes in der Stadt Netzschkau be- Teiches, was Luther als letzte Reste einer alten Mühle deutete, die steht wieder wie jedes Jahr eine befristete Verkehrsrechtliche An- vom Wasser des Stoppbaches angetrieben wurde. ordnung bis zum 30. April 2014. Diese schränkt das Halten und Parken von KFZ an folgenden Straßen teilweise ein: • Weststraße rechte Seite (Ausfahrt Bauhof der Stadt Netzsch- kau), • Andreas-Schubert-Straße, rechte Seite/Weststraße, • Mylauer Berg, rechte Seite – gesamte Länge, • Mittelstraße, linke Seite aus der Ferdinand-Freiligrath-Straße kommend, • Schlossstraße, gegenüber Parkplatz hinter der Sparkasse Rich- tung Kreisverkehr, • Oststraße, linke Seite aus Geschwister-Scholl-Straße kom- mend, • Oststraße, rechte Seite ab Einmündung Carolastraße, halbe Wüstung Eich bei Netzschkau nach Dr. Leipold. Länge, • Schillerstraße, rechte Seite aus B 173 kommend – Gesamt- länge, Nachfolgende Straßen nur im Einmündungsbereich, zirka 8 m, rechts- und linksseitig • Feldstraße, Einmündung Heinrich-Heine-Straße, • Heinrich-Heine-Straße, Einmündung Lessingstraße, • Lessingstraße, Einmündung Schillerstraße, • Schillerstraße, Einmündung Lessingstraße bzw. Turnerstraße. Die entsprechende Beschilderung wird in Kürze aufgestellt. Even- tuelle Änderungen und Wirksamkeit dieser einschränkenden Maß- nahmen müssen entsprechend der Witterung dynamisch ange- passt werden. Wir bitten unsere Bürgerinnen und Bürger auch im Sinne der eigenen Fahrzeuge um Verständnis und bedanken uns für Ihr Mitwirken. Vielen Dank! Alte Eichmühle, Mühlgraben und Mühlteich Unweit von Bad Rosental finden wir noch heute Reste der Eich- mühle. Diese lag unterhalb der Gabelung Elsterberger – Greizer Weitere wissenswerte Informationen Straße im Stoppbachtal und unterhalb des Netzschkauer Eich- berges, nahe beim Wohnhaus Nr. 4. Im 17. Jahrhundert gehörten 4 Brockauer Bauern, im Gegensatz zu den anderen Brockauern, Die Eichmühle bei Netzschkau der Herrschaft des Rittergutes Schönfeld an. Sie hatten auch dahin zu fronen. Es handelt sich um die gleichen Güter, die Carol Bose Der Ort Eich(e) lässt sich bis 1421 in der Herrschaft Elsterberg zu- 1636, durch Kauf von Graf Hannß Ernst von Cummerstädt erwarb. rückverfolgen. In einer Urkunde vom 22. Mai 1461 reicht Kurfürst Es betraf die Brockauer Bauern Hannuß Kain, Peter Peter, Georg Friedrich von Sachsen den Brüdern Jan, Hans und Jost von Döhlau Friedrich und Hannß Barthel (Perthel). In diesem Verband entstand die Dörfer Eich(e), Scholas, Görschnitz, Reimersgrün, Hartmanns- nach 1700 die Eichmühle, die vom Wasser des im Schwarzen Holz grün, Trieb, Ruppertsgrün und Neudörfel, alles in Pflege Elsterberg entspringenden Stoppbaches gespeist wurde. Sie diente bis 1880 gelegen, zu Lehen. Im Brockauer Dorfverband bildete Eich(e) noch als Getreidemühle mit Landwirtschaft und Bäckerei und war bis zu im 17. Jahrhundert eine erkennbare Einheit, was aus Lehensurkun- ihrem Abriss 1974 noch bewohnt. den ersichtlich ist. An der westlichen Grenze des Dorfes Brockau lag im Mittelalter eine aus 3 – 4 Gütern bestehende weilerartige Sied- lung Namens Eich(e) mit einer Mühle. Diese Kleinsiedlung bestand bis mindestens 1461. Sie wurde in der Folgezeit von seinen Bewoh- nern verlassen, um sich im benachbarten Brockau anzusiedeln. Der Grund dafür lag meist in den örtlichen Begebenheiten bzw. in den wirtschaftlichen Erscheinungen des Landes, wie Absinken der Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse im 15. Jahrhundert und den damit verbundenen Verlust der materiellen Lebensgrundlage. Wann die dazugehörige kleine Mühle am Stoppbach eingegangen ist, lässt sich mit der Wüstung des OT Eich(e) nach 1461 annehmen. Forschungsergebnisse dazu lieferte der Brockauer Kantor und Hei- matforscher Walter Luther in den Jahren 1934/35. Über Nachgrabungen bestätigte er die Herkunft der aufgefunde- nen Mauerreste der ehemaligen drei Güter. Eichmühle
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