Page 11 - Stadtanzeiger November 2015
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Netzschkauer Stadtanzeiger Nummer 11 11 Samstag, 14. November 2015 Neun von zehn Bauerngütern gruppierten sich um den Dorfplatz mit Teich. Nur ein Gut brach aus dieser Ansiedlung aus und ist 100 m über dem Dorf erbaut worden. Lambzig gehörte zur Herr- schaft Mylau. 1464 kamen sieben Bauern davon zur neuen Herr- schaft Netzschkau, die im 17. Jh. dort ein Vorwerk hatte. Sie muss- ten Leistungen und Fron dorthin erbringen. Die restlichen drei Bauern verblieben in der Herrschaft Mylau. Zwischen 1752 und 1755 existierte auf Lambziger Flur die Fundgrube „Brauner Hirsch“ und förderte Magneteisenthuringit. Außerdem baute man von 1896 bis 1901 Eisenerz aus der „Lambziger Fundgrube“ ab. Trotz der einsetzenden Industrialisierung und der Nähe zu Netzschkau blieb Lambzig ein stilles Bauerndorf. Mit dem Aufschwung der Industrie in den Städten der Umgebung verkaufte der Lambziger Landwirt und Gemeindevorstand Franz Stark sein Bauerngut und gründete mit dem Mylauer Schmied Fertinand Hofmann 1889 in Netzschkau den Metallbetrieb Hof- Die Bilder stellten dankenswerterweise Günter Böhme und Steffen mann & Stark. Daraus entwickelte sich das Familienunternehmen Steiner und Matthias Schinnerling bereit. Franz Stark & Söhne (Nema Netzschkau) zu einem der führenden Falk Naumann Metallbetriebe für Heizung, Lüftung und Kälte, welches weltweite Absatzmärkte hatte und ca. 2000 Menschen Arbeit und Brot gab. Die Entwicklung zur genos- senschaftlichen Bewirtschaf- Verwaltungsgemeinschaft tung der Fluren machte auch Netzschkau/Limbach vor Lambzig nicht halt. Es wurden die LPGen „Heimater- de“ und „Göltzschtalblick“ Winterdienst vor der eigenen Haustür gegründet, die sich 1961 zu einer LPG (Typ1) vereinigten. Wer ist für den Winterdienst auf Gehwegen verantwortlich? Ein wichtiges Ziel bestand Die Eigentümer und Besitzer, deren Grundstücke an einer Straße damals in der Schaffung Tbc- liegen oder von ihr einen Zugang haben, sowie solcher Grund- freier Rinderställe. stücke, die von der Straße durch eine im Eigentum der Stadt oder des Trägers der Straßenbaulast stehende, nicht genutzte Fläche getrennt sind, wenn der Abstand zwischen Grundstücksgrenze und Straße nicht mehr als 10 Meter beträgt. Was ist ein Gehweg? Gehwege sind: a) die ausschließlich dem öffentlichen Fußgängerverkehr ge- widmeten Flächen ohne Rücksicht auf ihren Ausbauzustand, b) Verbindungswege, c) Streifen von 1,50 Meter Breite am Fahrbahnrand, soweit Geh- wege am Rande von Fahrbahnen beidseitig nicht vorhanden sind. Wo ist das geregelt? Der Freistaat Sachsen räumt den Städten nach § 51 Abs. 5 des Stra- ßengesetzes das Recht ein, durch eine Satzung die Verpflichtung zur Räum- und Streupflicht der Gehwege ganz oder teilweise den Eigentümern oder Besitzern der durch öffentliche Straßen er- schlossenen Grundstücke aufzuerlegen. Geregelt ist dies in der Satzung zur Straßenreinigung und zur Räum- und Streupflicht auf dem Gebiet der Stadt Netzschkau vom 26.04.2006 und in der Satzung über die Verpflichtung der Straßen- In ehrenamtlicher Arbeit be- anlieger zum Reinigen, Schneeräumen und Bestreuen der Gehwe- wegten die Lambziger viel für ge der Gemeinde Limbach, beschlossen am 02.10.1996. die Verschönerung ihres Ortes Darf der Grundstückseigentümer die Arbeiten übertragen? durch Gestaltung und Pflege Aber: Wenn eine Firma oder die Mieter mit der Schneeberäumung des Ortskernes sowie 1958 die bzw. der Beseitigung von Schnee- und Eisglätte beauftragt wer- Verlegung der Wasserleitung den, sollte der Grundstückseigentümer die Verpflichtungen aus von Mylau herauf. Außerdem der Satzung über die Verpflichtung der Straßenanlieger zum errichteten die Kameraden der im Jahr 1904 aufgestellten Freiwil- Reinigen, Schneeräumen und Bestreuen der Gehwege der Stadt ligen Feuerwehr 2011 ein neues Feuerwehrdepots in Lambzig. Netzschkau diesen zur Auflage machen und die Ausführung kon- Seit 1. April 1992 ist Lambzig mit seinen 125 Bewohnern ein OT trollieren, denn trotz Übertragung der Aufgabe bleibt der Grund- Netzschkaus. stückseigentümer in der Verantwortung.
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