Page 11 - Stadtanzeiger 09.2015
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Netzschkauer Stadtanzeiger Nummer 9 11 Samstag, 19. September 2015 In einer Geländemulde am Nordrücken dieser Erhebung liegt das Dorf Foschenroda (420 m ü. NN), das im Osten zum Limbach, und im Westen zum Stoppbach abfällt. Die unregelmäßige Anordnung der Güter um einen Dorfplatz zeigt die slawische Ortgründung. Anzunehmen ist, dass sich im 12./13. Jh. in dieser Sorbensiedlung Franken niederließen. Diese ersetzten den bisherigen Hakenpflug durch den technisch vollkommeneren Räderpflug und wandelten die unregelmäßige Blockflur in eine 128 ha große „Gelänge – Waldhufen – Mischflur“ zur deutschen Rodesiedlung um. Zur Schaffung von modernen Telekommu- nikationsanlagen musste im Mai 1991 der 1960 erbaute Richtfunkturm auf dem Kuh- berggipfel einem Turm für neue Richtfunk- strecken und Antennen weichen. Dieser weist eine Höhe von 90,50 m auf. Der Bau schloss am 17. September 1992 ab. Abschließend sei festgestellt, dass die ge- meinsame Lösung im Städteverband ein Meisterwerk der Architektur sowie einen Foto: Mathias Schinnerling Richtfunkturm Ort der Freude und Erholung schuf, des- sen Wirken bis in die heutige Zeit reicht. Mit welcher Einsichtigkeit und Entschlossenheit der Städtever- band im Zusammenwirken mit dem Kuhberg – Komitee und VVN das Vorhaben mit allen Nebengleisen in nicht einmal einem viertel Jahr bewältigte und das zum Festpreis von 25 665,00 RM wäre für heutige Verhältnisse bei vielen anderen Vorhaben wünschenswert. Falk Naumann Quellen: Archiv Ortschronik Netzschkau Archiv des Verfassers J. Tischendorf, Aus der Geschichte des Bismarckturmes 1926 B. Scholz, F. Naumann, Kuhberg 2000 Anlässlich des 115-jährigen Jubiläums des Kuhbergturmes findet am 27. September 2015 ab 14.30 Uhr bei schönem Wetter ein buntes Unterhaltungsprogramm mit den Netzschkauer Musikanten auf dem Kuhbergturm statt. Am 7. Oktober 2015, 16.00 Uhr, informiert Falk Nauman auf dem Kuhberg in einem Vortrag über viel Interessantes und Beim Ortsnamen handelt es sich um einen slawisch-deutschen Wissenswertes zum Kuhbergturm. Mischnamen, der warscheinlich aus Bos (Kurzform von Boguslaw) Der Eintritt ist bei beiden Veranstaltungen frei. bzw. einem ähnlichen slawischen Vornamen entstand. Das B wurde Alle sind hierzu herzlich eingeladen. später zu V bzw. F eingedeutscht. Er lässt sich auch mit ausgerode- tes Land deuten. Die Schreibweise des Ortsnamens änderte sich mehrfach, 1440 Foschenrode, 1448 Vuschenrode, 1460 Villa Pfo- Foschenroda schenrode, 1464 Fischrode, 1496 Voschenrode, 1533 Foschenrod, 1758 Faschenroda und1791 Foschenroda. Eine erste urkundliche In Jahrtausenden gruben sich der Limbach und der Stoppbach in Erwähnung geht in das Jahr 1440 zurück. Kirchlich gehörte Fo- die karbonische Tonschieferlandschaft ein, wodurch ein Gelände- schenroda, genau wie Netzschkau, zur Parochie Mylau. Foschen- kegel mit dem 455 m hohen Hundsberg entstand. roda war ein Vorwerk des Rittergutes Netzschkau. Es befand sich
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