Page 11 - Stadtanzeiger 02.2015

Netzschkauer Stadtanzeiger Nummer 2 11 Samstag, 21. Februar 2015 Die Folgen eines Großbrandes 1947 konnte man bis 1949 überwin- der Betrieb sowie Personen eine Vielzahl staatlicher Auszeichnun- den und auch die Schäden des Hochwassers 1954/55 waren zu be- gen. seitigen. Als VEB Verpackungsmittelwerke Schwarzhammermüh- le gehörte der Betrieb zum VEB Kombinat Verpackung Leipzig im Ministerium für Glas und Keramik. Die Hauptproduktion bestand aus Kleberollen, wovon ca. 20 % für den Export in das Nichtsozia- listische Wirtschaftsgebiet (NSW) und die BRD gingen. Eingang zur Schwarzhammermühle 1980 Der mit der politischen Wende 1989/90 verbundene Übergang von der Plan- zur Marktwirtschaft brachte auch für die Beschäftigten und den Betrieb gravierende Änderungen. Für fast 44 % der Ar- beiter bedeutet die Umwandlung in eine GmbH Kurzarbeit „Null“ und brachte bis zur Privatisierung des Unternehmens noch weitere Einschränkungen und Entlassungen. Rollenschneiderei 1959 Zur Durchsetzung von Lohnforderungen der Betriebsangehörigen 1992 legten 25 Produktionsarbeiter mit Betriebsrat und Gewerk- schaft die Arbeit nieder. Ein weiterer Warnstreik folgte im Mai 1992. Mit der „Abwicklung“ der Schwarzhammermühle lief die Fertigung bereits unter der Firma Gerband SHM Klebestreifen GmbH aus Nördlingen weiter. Die Beschäftigtenzahl erhöhte sich bis 2010 auf 100 Mitarbeiter. Heute hat das Unternehmen 38 Beschäftigte und stellt Klebeband, technische Folien her und führt Kaschierungen sowie Beschichtungen aus. Hochwasser 1954 Einen weiteren Produktionszweig bildete die Herstellung von Polyäthylenbeuteln und -säcken für die Industrie und den Bevöl- kerungsbedarf. Die Herstellung von Pappen, Jaquardkarten, Stanz- und Prägeartikeln verlagerte man 1961 in andere Betriebe. Weiter war der Betrieb in der DDR der einzige, der Postwertzeichen mit tropenfester Gummierung versah und Zulieferer der Autoindu- strie (VEB Sachsenring Zwickau), mit technischen Papieren zur Pro- duktion von Duroplastteilen für den PKW Trabant. Zum Sortiment gehörten auch Blattschreiberollen in verschiedenen Variationen. Für fast alle Industriezweige stellte der Betrieb Verpackungskle- berollen her. Dabei waren u. a. die geruchslosen Klebebänder auf dem Weltmarkt besonders begehrt. Mitte der 70er-Jahre wurde die mit Wasser getriebene Stromerzeu- gung eingestellt und die dazugehörige Anlage 1994/95 demon- tiert und nicht wieder in Betrieb genommen. In den Folgejahren bis 1989 entstand eine Vielzahl kultureller und sozialer Einrichtungen, wie Kultur- und Speiseraum, HO-Verkaufs- stelle, Betriebsküche, Waschräume mit Duschkabinen und Wan- nenbäder, Werksverkehr für die Betriebsangehörigen, Parkplätze, Vollautomatische Kegelanlage, Ferienplätze an der Talsperre Pöhl u. a. Für die gebrachten Ergebnisse in der Planerfüllung erhielten Firmenkomplex Schwarzhammermühle 2014