Page 13 - Stadtanzeiger 11.2014
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Netzschkauer Stadtanzeiger Nummer 11 13 Samstag, 15. November 2014 Menschen ihr Leben. So wie Trauer um Angehörige, Freunde und zwei Wochen vor dem ersten Advent als Tag nationaler Trauer und Bekannte hilft, Leid zu mindern, hat es sich der Volksbund Deut- Mahnung zum Frieden. Der Volkstrauertag ist zwar kein kirchlicher sche Kriegsgräberfürsorge seit 1919 zur Aufgabe gemacht, mit Feiertag, wird jedoch in christlichen Gottesdiensten vielfach zum dem Gedenken an die Toten durch Krieg und Gewaltterror ein nicht Anlass genommen, die Verantwortung für Frieden, Toleranz und zu übersehendes Zeichen der Solidarität und Mahnung zu setzen. Versöhnung besonders zu thematisieren. Die erste offizielle Feierstunde fand 1922 im Deutschen Reichstag in Berlin statt. Es entstanden in der Folge in vielen Orten, auch hier So haben sich der Gemeinderat von Limbach und der Kirchenvor- im Vogtland, sogenannte Kriegerdenkmale. Für die betroffenen stand der Ev.-Luth. St.-Michaelis-Kirchgemeinde darauf verstän- Hinterbliebenen oftmals der einzige Platz für ihre Trauer. Es ist das digt, aus Anlass des 100-jährigen Jahrestages des Beginns des Ers- Verdienst von Gero Fehlhauer aus Reichenbach, diese regionalen ten Weltkrieges im Rahmen des Gottesdienstes am diesjährigen Gedenksteine in ansprechender Form in seinem Buch „Tote Steine Volkstrauertag besonders an dessen Opfer zu erinnern. Deshalb weinen nicht“ zu dokumentieren und emotionale Gefühle zu we- an dieser Stelle nochmals die herzliche Einladung für Sonntag, den cken. Sein Eingangszitat im Buch bringt das auf den Punkt: „Wer 16.11.2014 – 09.00 Uhr, in die St.-Michaelis-Kirche in Limbach. Nach Vergangenheit vergisst, ist dazu verdammt, denselben Fehler noch dem Gottesdienst werden Pfadfinder Spenden für die Stiftung einmal zu wiederholen.“ Der Volkstrauertag ist in Deutschland seit Volksbund Deutsche Kriegsgräbervorsorge e.V. sammeln. Dan- 1952 ein Gedenktag. Mit der friedlichen Wiedervereinigung 1990 kend werden auch noch Spenden dafür bis zum 25.11.2014 in der auch wieder hier in Sachsen. Man begeht diesen Tag alljährlich Gemeindeverwaltung Limbach und im Pfarramt angenommen. „Versöhnung über den Gräbern – Arbeit für den Frieden“ Ehrenmal in Lauschgrün (Repro-Foto; 1921 geweiht; Gedenkstein wurde 1972 entfernt; an gleicher Stelle an der B173 steht heute ein anderer Gedenkstein) Ehrenmal in Limbach (am Pfarrberg; 1922 geweiht) Ehrenmal in Reimersgrün (Repro-Foto; 1920 geweiht; ca. 1965 wegen des Baus einer Buswendeschleife am Ortsausgang Richtung Brockau/Coschütz ent- fernt) Ehrenmal in Buchwald (an B173; Weihejahr nicht bekannt – mit Gedenk- stein für die Gefallenen des 1870/71-er Krieges) Text: Siegfried Töllner Fotos: Siegfried Töllner (2); Gero Fehlhauer – Repro aus „Tote Steine weinen nicht“( 2) Aus Platzgründen wurden hier nur 4 Denkmal-Fotos aus den Ortsteilen der Gemeinde Limbach angefügt. Zum o.g. Gottesdienst werden von allen im Text genannten Orten verfügbare Fotos eingeblendet.
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