Page 8 - Stadtanzeiger 10.2014
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8 Nummer 10 Netzschkauer Stadtanzeiger Samstag, 18. Oktober 2014 an das elektrische Stromnetz dauerte immerhin bis 1927. Am Unter Leitung von Heinrich Mat- längsten, von 1918 bis 1935, bewirtschafteten Paul und Ella Dresel thes (1. Vorsitzender), Heinrich die Unterkunft vor 1945. Am 15. April 1945 wurde die Kuhbergbau- Bär, Johannes Popp und Bern- de sinnlos gesprengt, da in ihr eine Funkstation untergebracht war, hardt Burkhardt gründete man die den anrückenden Amerikanern nicht in die Hände fallen sollte. den Kuhbergausschuss. Mit der Losung: „Jeder Einwoh- ner Netzschkaus ein Helfer beim Aufbauprogramm Kuhberg“, Entwurf zur neuen Baude. riefen die Verantwortlichen die Bevölkerung und Betriebe zu Selbstverpflichtungen und Mithilfe auf. Die neue Baude entstand an alter Stelle z. T. unter Nutzung alter Mauerreste, als sogenannter Winkelbau. Dazu fand Holz vom Abriss des Netzschkauer Schlosses und Holzspenden von Bauern Verwendung. In feierlicher Form erfolgte am 27. September 1953 die Grundsteinlegung. Grundsteinlegung Den Gütertransport übernahmen Bauern aus Foschenroda, Kuhbergbaude und Gartenhalle Netzschkau und Brockau mit Pferdefuhrwerken sowie Betriebe der Umgebung mit LKW und Traktoren. In den ersten Nachkriegsjahren Es galt, u. a. 7000 Ziegel, 1,5 Waggon Schlackesteine, 200 Quad- führte die Not der Bevölkerung ratmeter Granitsockelsteine, 20 Kubikmeter Holz und jede Menge zu Abholzungen im Kuhberg- Wasser zur Baustelle zu bringen. Für den Bau leisteten die Betei- wald. Auch der Kuhbergturm ligten 16300 freiwillige Arbeitsstunden im Nationalen Aufbauwerk wurde durch Zerstörungen an (NAW). Bürgermeister Paul Schenker legte am 27. September 1953 Fenstern und Treppen sowie den Grundstein. Die zu erbringenden finanziellen Aufwendungen fehlender Unterhaltung in Mit- betrugen142000 M. leidenschaft gezogen und ver- Dazu fehlende Gelder sicherten der Reingewinn aus den Parkfes- witterte zusehends. ten 1952 bis 1954, die Ziehung der Lottozahlen 1954 sowie Spen- Netzschkauer Natur- und Hei- den aus den umliegenden Städten, Gemeinden und Betrieben in matfreunde kamen zu der Höhe von 134000 M. Reste der 1. Kuhbergbaude Erkenntnis, dass Umfeld und Turm nur durch den Bau einer neuen Gaststätte zu schützen und erhalten waren. Am 12. Mai 1948 kam es zur Bildung eines Ausschusses zum Wiederaufbau der Kuhbergbaude, u. a. mit den Mitgliedern Martin Biedermann, Karl Voigtmann, Fritz Zenner und Bernhardt Burkhardt. Es gab Bestre- bungen, die Bevölkerung in dieses Vorhaben einzubeziehen, wozu am 4. März 1952 eine Einwohnerversammlung stattfand. Schwierigkeiten, Behinderungen und fehlende Gelder verzöger- ten das Vorhaben, bis Heinrich Matthes zusammen mit Rudi und Hanna Poser am 20. Juni 1952 den Antrag zur Errichtung einer Un- terkunftshütte mit Bierausschank in den Stadtrat Netzschkau ein- brachten. Unterstützung fanden sie in Bürgermeister Paul Schen- ker. Auch das Nationale Aufbauprogramm des Kreises Reichenbach stellte sich 1953 hinter den Wiederaufbau. Lottoziehung
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