Page 7 - Stadtanzeiger 03.2014
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Netzschkauer Stadtanzeiger Nummer 3 7 Mittwoch, 19. März 2013 Bau und Einweihung der Weitere wissenswerte Informationen Göltzschtal- und Stoppbachstraße Mylau – Netzschkau – Greiz „Helau, helau“ in der Jugendfeuerwehr Netzschkau Die Geschichte der Straßen Mylau – Netzschkau – Greiz, die der Nutzer als gegeben befährt, stellt sich als äußerst interessant dar und spiegelt die Kraft und Gemeinschaftsarbeit der Städte Mylau Dafür, dass sie neben der feuerwehrtechnischen Ausbildung viele lustige Aktionen starten, ist die Netzschkauer Jugendfeuerwehr sowie Netzschkau für das Gemeinwohl wider. bekannt. Am Freitag, dem 14. Februar 2014, hieß es „Helau, alaaf Seit Mitte des vorigen Jahrhunderts gab es Bestrebungen zur und herzlich willkommen zum Jugendfeuerwehrfasching“. Verbindung des unteren Vogtlandes und dem Reußenland, mit dem Ziel, kürzere Verkehrswege zwischen den Industriezentren Reichenbach/Mylau/Netzschkau/Greiz zu schaffen. Die Schwierig- keiten schienen unüberwindbar, bis am 15. Januar 1894 durch den Mylauer Stadtrat und Landtagsabgeordneten Robert Merkel eine Eingabe verfasst wurde, die von 1.127 Interessenten unterzeichnet war und auf die Dringlichkeit und Notwendigkeit des Unterfan- gens hinwies. Es bedurfte noch vieler Überzeugungsarbeit und Ta- ten, ehe sich die sächsische Staatsregierung dieser Aufgabe stellte und sie unterstützte. Zur Realisierung des Vorhabens führten schließlich die Lösun- gen: - Zähigkeit und Beharrlichkeit am Vorhaben, vor allem durch R. Merkel. - Die Einigung der Stadträte Mylau – Netzschkau mit dem Staat brachten die Genehmigung des Straßenbaues, mit Maßgabe der Straßenunterhaltung durch beide Städte am 11.9.1906. Piraten, Engel, Cowboys, Vampire, Mönche, Touristen, Rentner, Teu- - 90,0 TM Privatspenden vor Baubeginn durch die Städte. felchen und junge Damen gaben sich die Klinke in die Hand und Schwierigkeiten stellten sich bereits bei den Vorarbeiten ein feierten ausgelassen bis 18.30 Uhr. Neben Pfannkuchen, fetziger und verzögerten den Bauablauf. Sie bestanden in: Faschingsmusik und Getränken gab es natürlich auch eine Menge - Flucht der Straßen Spiele und viel Spaß. Mit diesem Erlebnis im Hinterkopf starteten - Einigung über die Höhe des Jahresbeitrages und den Zu- die jungen Brandschützer in die Winterferien. schuss des Staates - Übernahme der Unterhaltungsbeiträge durch Mylau und Rodeln ohne Schnee – Unmöglich? Netzschkau - Entscheidung über die Straßenführung links bzw. rechts der Am Samstag, dem 15. Februar 2014, lud die Feuerwehr Netzschkau Göltzsch, wobei sich auf die linke Seite geeinigt wurde. zum 2. Netzschkauer Blaulichtrodeln in den oberen Schlosspark - Unentgeltliche Bereitstellung von Grundstücken durch die ein. Es fehlte an Schnee und an Kälte, aber an Regen mangelte es Städte Mylau und Netzschkau aus dem Privatbesitz von Otto nicht – keine guten Aussichten für eine gelungene Veranstaltung. Jahns Erben/Gräfin Frida von Schönburg – Glauchau/Gemein- Die Netzschkauer Brandschützer ließen sich aber nicht entmu- de Obermylau. tigen und stellten ein Alternativprogramm mit Dosenschießen, - Bereits verlegtes Packlager war zu erneuern, da zu weicher Sackhüpfen, Torwand, Spielgeräten und Zielspritzen auf die Beine. Stein verwendet und dasselbe falsch verlegt war (Mängelrüge Die großen und kleinen Gäste, welche sich bei dem Wetter vor die vom 5. Februar 1912). Haustür getraut hatten, erwartete neben dem Spieleangebot eine - Einigung über die Straßenverbreiterung von 5 auf 6 Meter. Vielzahl an Speisen und Getränken und gemütliche Lagerfeuer- romantik im Schatten des Netzschkauer Schlosses. Laut Straßen- und Wasserbauamt vom Mai 1905 sollten die Unter- haltungskosten 4,5 TM/Jahr betragen, die durch Mylau und Netz- schkau zu tragen waren. Eine Gegenrechnung der Städte ergab jedoch Unterhaltungs- kosten in Höhe von 800,00 M/km. Dies entsprach jedoch einem Aufwand von 6,9 TM/Jahr. Dabei blieben die Löhne für zwei Wegewärter unberücksichtigt. Sie erhöhten den Betrag auf ca. 10,0 TM. Die zu erwartende starke Befahrung und Inanspruchnah- me der Straßen vergrößerte die Unterhaltungskosten auf ca.15,0 bis 18,0 TM jährlich. Dazu verlangten die Städte eine höhere finan- zielle Beteiligung der Staatsregierung, mit Erfolg. Die Straßenlänge Stoppbach – Göltzschtal beträgt 7500 Meter. Das noch fertigzustellende Teilstück Weidig – Göltzschtalbrücke weitere 900 Meter. - Die Gesamtbaukosten der Straßen, einschließlich des Erwer- Oliver Straub, Feuerwehr Netzschkau bes von Grund und Boden, lagen bei 500.000 M.
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